1935 schrieb Nikolaj Roerich in „Blätter des Tagebuches“: „Wie wirklich weit ist die Mongolische Wüste! Wie unermesslich ist die Steppe! Wie zahllos sind Berge, Hügel, Grate, Gräben und Niederungen, in denen der Ruhm begraben liegt!“
Zum ersten Mal hörte der Maler über die Mongolei „in der Kindheit, in den Büchern über Dschingis Khan…“ Erst viele Jahre später, während seiner berühmten Zentralasiatischen Expedition, gelang es ihm, die Mongolei besuchen. Im Jahr 1924 schrieb er aus Indien nach Europa, dass er „die Mongolei für die Trägerin des stärksten Lebenspotentials Zentralasiens“ hält. Nicht zufällig sind viele seiner wunderschönen Gemälde der Mongolei und ihrem Heldenepos gewidmet.
Nikolaj Roerich schrieb über Dschingis Khan: „…So weit wir erfahren haben, war Dschingis Khan ein großer Herrscher und Erbauer. ˂… ˃ Wenn man sich an die Gesetze der mongolischen Khane und an das Heldenepos dieses Volkes erinnert, so spiegelt sich in allem die Natur eines Volkes wider, das mutig, oft asketisch und geduldig die Zufälligkeiten der Zeit über sich ergehen ließ. ˂… ˃ Einst trieben die Mongolen die Bedingungen des Alltags und die Sehnsucht des Herzens in eine ferne Suche. Dem Menschen kommt es oft vor, dass es irgendwo in der Ferne etwas Besseres gibt. Das moderne Denken jedoch lässt das mongolische Volk wieder zum Schatz ihres eigenen Landes zurückkehren. Das Eigene zu verstehen und zu lernen, ein vorbestimmtes Schicksal zu schätzen – das ist ein großer Verdienst“.
„… Auch wenn die Mongolen viel Neues erfahren, so leben der Name Dschingis Khan und seine Weisungen in den Herzen der mongolischen Völker weiter. Der Name selbst wird von ihnen mit besonderer Verehrung ausgesprochen…“ (N. Roerich: Blätter des Tagebuches, Bd. 1)
„Wir bewundern die Tapferkeit und den Mut der östlichen Krieger. ˂… ˃ Wenn die westliche Zivilisation in Berührung mit den Völkern des Ostens kam, Die Berührung mit den Völkern des Ostens gab wichtige Impulse für die Kultur des Mittelalters. Dieser Völkerkontakt löste auf allen Gebieten ein unerwartetes kulturelles Erwachen aus. Es entstand die erste Blütezeit, die erste Renaissance…
Jeder Mongole ist sowohl ein guter Reiter als auch ein ausgezeichneter Schütze. Die Mongolen lieben ihr Land. Sie haben die Erkennung von Entfernungen erlernt und sind an frische Luft und Höhen gewöhnt. Ebenfalls sind die Mongolen sehr klug und ausdauernd… Des Weiteren sollen Religionen und Philosophien gerade mit dem Osten, mit Asien, assoziiert werden. Lasst uns für alle großartigen Gaben des Ostens dankbar sein.“ (N. Roerich. Die Gaben des Ostens)