Nikolaj Konstantinowitsch Roerich (1874-1947)

Nikolaj Roerich (1874-1947)Nikolaj Roerich wurde am 9. Oktober 1874 in St. Petersburg als Sohn des Notars Konstantin Fjodorowitsch Roerich geboren. Von Kindheit an wurde er mit Kunst, Archäologie und Geschichte vertraut gemacht. Seine besondere Aufmerksamkeit aber galt vor allem dem reichen Kulturerbe des Fernen Ostens.

Nach seinem Abitur am Karl-May-Gymnasium studierte er von 1893 bis 1897 gleichzeitig an der juristischen Fakultät der Universität St. Petersburg und der Kaiserlichen Akademie der Künste. Seine Diplomarbeit, das Gemälde “Der Eilbote”, wurde von dem berühmten russischen Kunstsammler Tretjakow gekauft.

Bereits mit 24 Jahren war Nikolaj Roerich in Sankt Peterburg Direktionsassistent am Museum der Kaiserlichen Gesellschaft der Bildenden Künste und gleichzeitig Redaktionsassistent des Kunstjournals “Welt der Kunst”.

In den Jahren 1903 bis 1904 unternahm Nikolaj Roerich eine ausgedehnte Reise in die alten Städte Russlands. Ziel dieser “Reise in die alte Zeit” war es, die Wurzeln der russischen Kultur zu erforschen. Auf dieser Reise fertigte er nicht nur eine große Zahl von Gemälden, sondern auch erste Artikel über den großen künstlerischen Wert der altrussischen Ikonographie und Architektur. In diese Zeit fallen auch die Werke des Künstlers über religiöse Themen in Form von Gemälden und Skizzen von Mosaiken für russische Kirchen.

Nach mehreren Ausstellungen seiner Bilder in Skandinavien und anderen europäischen Ländern erhält Roerich im Jahr 1920 eine Einladung zu einer Wanderausstellung durch 30 Städte der USA.

Im November 1921 eröffnet in New York das “Master Institute of United Arts”, dessen Hauptaufgabe es war, Völker durch Kultur und Kunst einander näher zu bringen. Im Jahr 1922 entstand das Internationale Kulturzentrum “Corona Mundi”, im November 1923 eröffnete in New York das Nikolaj Roerich Museum mit einer umfangreichen Sammlung von Gemälden des Künstlers.

Im Jahre 1923 erfüllt sich sein Traum: am 2. Dezember kommen Roerich und seine Familie in Indien an. Hier beginnen die Vorbereitungen für die wichtigste Reise im Leben des großen Künstlers – eine Expedition in die abgelegenen Regionen Zentralasiens. Die Reise dauert von März 1925 bis Mai 1928.

In den dreißiger Jahren, den herannahenden Krieg erahnend, erarbeitet Nikolaj Roerich den Entwurf eines besonderen Paktes zum Schutz von Kulturschätzen in Zeiten des Krieges und ziviler Unruhen. Diese kulturelle Initiative fand in weiten Kreisen der Weltöffentlichkeit Unterstützung. Die Idee des Künstlers begrüßten Romain Rolland, Bernhard Shaw, Rabindranath Tagore, Albert Einstein. Die feierliche Unterzeichnung des Paktes erfolgte am 15. April 1935 im Weißen Haus in Washington.

Die weltweite Anerkennung des russischen Künstlers wird dadurch untermauert, dass ihn mehr als hundert Institute, Akademien, Forschungsunternehmen Unternehmen und kulturelle Einrichtungen auf der ganzen Welt als Ehrenmitglied und aktives Mitglied aufgenommen haben.

Der Gedanke an die Rückkehr in seine Heimat hatte Nikolaj Roerich nie verlassen. Aber dieser Wunsch erfüllte sich nicht – kurz vor seiner Rückkehr starb er am 13. Dezember 1947 in Indien.