Nikolaj Roerich hat eine Reihe von Gemälden geschaffen, in die er die Idee der hohen Bestimmung der Welt symbolisch darlegt: „Madonna Oriflamma“, auf dem die Madonna mit dem entfalteten Banner des Friedens in ihren Händen dargestellt ist. Ebenso „Sancta Protectrix“ („Die Heilige Beschützerin“), auf dem die Madonna mit ihrem breiten Umhang die zahllosen Gotteshäuser und Kulturdenkmäler bedeckt.
Das Gemälde „Madonna Die Beschützerin“ („Madonna Protectrix“) wurde 1933 in Zusammenhang mit dem Roerich-Pakt gemalt, der den Schutz der Kulturschätze proklamiert.
„Madonna Die Beschützerin“ breitet ihren Umhang aus, um die Kirchen, Paläste und Kathedralen der ganzen Welt zu beschützen. Die Stadt auf dem Gemälde symbolisiert das schöpferische Kulturgut der Menschheit, das den Schutz, die Protektion benötigt. Solch ein Schutz kommt in Gestalt der Madonna, die die Stadt mit ihrem Umhang behütet. Auf diesem Gemälde verschmilzt die Madonna mit der Stadt gewissermaßen, sie werden ein Ganzes.
Nicht zufällig verbindet Roerich die Stadt mit dem weiblichen Bild. Nach der Vorstellung der Menschen des Altertums ist eine Göttin bzw. eine weibliche Gottheit die Begründerin nicht nur der ganzen Welt, sondern auch jeder Stadt, sowie jedes Hauses, das mit seinen Mauern die feindliche Außenwelt fernhält. Im Altertum wurden die Städte meistens einer weiblichen Gottheit gewidmet. Denn ohne ihre Protektion galt der erfolgreiche Fortbestand einer Stadt als unmöglich.