Das Friedensbanner, die weiße Fahne mit drei von einem Ring umschlossenen Kreisen in purpurner Farbe, ist das Symbol des Roerich-Paktes, des ersten internationalen Vertrages über den bedingungslosen Schutz der Kulturschätze der Menschheit.
Der Vertrag wurde am 15. April 1935 in Washington von den Vertretern aus einundzwanzig Ländern Nord- und Südamerikas unterschrieben.
Nach der Idee von Nikolaj Roerich sollen Kulturobjekte, die dem Schutz unterliegen, mit diesem Symbol versehen werden. Somit sollte es soll wie ein Rotes Kreuzes für die Kultur eingesetzt werden.
Die Herkunft des Symbols verliert sich im tiefen Altertum. In unterschiedlichen Zeiten und bei verschiedenen Völkern wurde ihm eine geheimnisvolle Bedeutung zugeschrieben. Nikolaj Roerich schrieb über dieses Symbol in vielen Werken, darunter auch in seinem Essay „Das Friedensbanner“ (1939).
Ungeachtet seiner altertümlichen Herkunft wurde dieses Symbol nie als ein Zeichen für irgendeinen bestimmten Glauben verwendet. Nikolaj Roerich nannte es auch das Symbol der Dreieinigkeit. Er verstand den geheimnisvollen Sinn dieses Zeichens. Für ihn waren die unterschiedlichsten Interpretationen zulässig, solange sie aus Begriffen der Synthese und der Vereinigung abgeleitet wurden.
„Das Friedensbanner wurde zum Symbol des Roerich-Paktes, welches nicht nur die Idee des Schutzes von Kultur in sich trägt, sondern auch den Evolutionscharakter dieser Kultur beinhaltet. Die Friedensbanner, dieses internationale Zeichen der Evolution, soll weltweit dort aufgehängt werden, wo die Kultur verteidigt wird. Helena Roerich schrieb: „Es wird die Zeit kommen, wenn das Friedensbanner, das Banner der Kultur, die ganze Welt bedeckt.“
„Das Banner soll über Herden des Lichtes, über den Heiligtümern und den Hochburgen des Schönen wehen. Auch soll es über allen Einöden und über einsamen Schatztruhen der Schönheit wehen, damit die Wüsten von diesem sakralen Keim erblühen. Das Banner ist gehisst. Im Geist und im Herz wird das Friedensbanner nie eingeholt. Im leuchtenden Feuer des Herzens blüht das Banner der Kultur auf. So soll es sein!“ – Nikolaj Roerich.