Dieses Bild ist der Abschluss einer Serie von prophetischen Bildern, die die Ereignisse des Großen Vaterländischen Krieges (22. Juni 1941 bis 9. Mai 1945) beleuchten. Unter den Bögen eines symbolischen Glockenturmes mit der Silhouette der Glocke sehen wir einen greisen Mönch, der den Blick in die Ferne richtet. Dort breiten sich im silbernen Morgendunst zwischen den wasserreichen blauen Flüssen die Hügel aus. Einen von den Gipfeln krönt eine mit goldenen Kuppeln versehene Kirche eines Städtchens, das von einer weißen Steinmauer umgeben ist. Ist es Realität oder eine wundervolle Vision? Der Mönch schaut auf die Schönheit des slawischen Landes. Die dargestellte Landschaft strahlt Ruhe und Glückseligkeit aus. Nikolaj Roerich stellte auf diesem Bild seine Heimat dar, für die er arbeitete und die er vor den kommenden Gefahren zu warnen versucht.
„… Das russische Volk hat seine entfernten Brüder immer geliebt. Es war bereit, für sie zu kämpfen. Mit derselben Herzlichkeit antworteten auch die slawischen Völker. Immerhin ist der Slawe ein Bruder. Vielen Brüdern ist ein mühsamer Weg zuteil geworden. Aber umso kostbarer ist es zu spüren, dass jenseits der Täler, jenseits der Berge ein brüderliches Volk lebt. Herzliche Gedanken fliegen, die erschöpfte Seele wird erwärmt, und Hoffnung wird erstehen. ˂… ˃
… „Land aller Slawen“ – so war es vorgesehen. Und dieses Bild ist in Belgorod, auf slawischem Boden, wenn es nicht von einer feindlichen Bombe zerstört ist. Aber auch wenn die Leinwand zerrissen und verbrannt werden kann, so ist der Gedanke unzerstörbar…
… die Einigkeit alle Slawen wird kein leerer Klang sein, sondern es wird ein glorreiches Feuer der Zusammenarbeit und des Aufbaues entfacht. Es lebe die Einigkeit aller Slawen! …
… Mein „Land Aller Slawen“ hat ganz Indien bereist. Es gab viele bedeutende Momente! …“ (N. Roerich. Russland, ICR, 1992, S.58, 60)