DER ROERICH-PAKT. GESCHICHTE UND GEGENWART
Ausstellung über den Kulturschutz mit Arbeiten von Nikolaj Roerich
Palmyra 2015 – Die Terrormiliz IS zerstört die antike Oasenstadt. Moskau 2017 – Ein nichtstaatliches Museum wird vom Kulturministerium zerstört und zwangsenteignet. Immenrath 2018 – Die Kirche St. Lambert („Immenrather Dom“) wird abgerissen, um Platz für den Braunkohletagebau zu schaffen. Washington 2020 – Der US-Präsident droht dem Iran mit der Zerstörung seiner Kulturgüter. Seit dem 24. Februar 2022 tobt ein Krieg in der Ukraine.
Überall auf der Welt wird Kulturgut unwiederbringlich vernichtet.
„Frieden ist dort, wo Kultur ist“. Mit diesen Worten beschreibt Nikolaj Roerich (1874-1947), russischer Forscher, Wissenschaftler und Maler, die Notwendigkeit, das kulturelle Erbe der Menschheit zu bewahren und zu schützen.
Im April 1935 wurde in Washington der „Roerich-Pakt“ von 21 Staaten unterzeichnet. Dieses internationale Abkommen zum bedingungslosen Schutz von kulturellen Gütern und Einrichtungen diente im Jahr 1954 als Grundlage für die „Haager Konvention zum Schutz von Kulturgütern während bewaffneter Konflikte“, der derzeit 126 Staaten beigetreten sind.
Zur Verbreitung der Ideen des Kulturschutzes und der Verdeutlichung der Pflicht der weltweiten Öffentlichkeit zum Kulturgüterschutz auch in Friedenszeiten, zeigt die Deutsche-Roerich-Gesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Initiator des Internationalen Ausstellungsprojektes „Der Roerich-Pakt. Geschichte und Gegenwart“, dem nichtstaatlichen „International Centre of the Roerichs“ (ICR, Moskau) eine Bilddokumentation über die Arbeit Nikolaj Roerichs zum Kulturschutz sowie eine Auswahl von Reproduktionen seiner künstlerischen Werke in Originalgröße.
Nach vielen Ausstellungen in aller Welt kam dieses Projekt auch nach Naumburg/Saale und war vom 29. Mai bis 20. August 2020 zu sehen.
Die Domstadt Naumburg blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück. Weltweite Berühmtheit erlangte die Stadt an der Saale durch den spätromantisch-frühgotischen Dom St. Peter und Paul (Naumburger Dom), der im Jahr 2018 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Gastgeber unserer Ausstellung ist das Kulturzentrum „Kunstwerk Turbinenhaus“. Errichtet zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Elektrizitätswerk für die Naumburger Straßenbahn, drohte dem Gebäude zu Beginn des 21. Jahrhunderts der Abriss.
Durch private Initiative wurde der Abriss jedoch verhindert und nach umfangreichen Renovierungsarbeiten leistet das Kulturzentrum „Kunstwerk Turbinenhaus“ seit April 2017 einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt Naumburg und weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Im Rahmen des Ausstellungsprojektes in Naumburg wurde ein Begleitprogramm mit Vorträgen, Filmbeiträgen und Diskussionen angeboten. Auch bestand während der Ausstellung die Möglichkeit zu individuellen Führungen (in kleinen Gruppen) durch die Exposition.